Was tun bei Diagnose Prostatakrebs?
Die Diagnose Prostatakrebs bedeutet unter Umständen ein einschneidendes Ereignis im Leben. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Behandlungsoptionen genau kennen. Der Prozess von der Entdeckung bis zur Diagnose von Prostatakrebs ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten und Optionen, die Ihnen bei der Diagnose Prostatakrebs zur Verfügung stehen.
Nicht alle Männer weisen die Indikatoren auf, die den Arzt eine Prostatakrebserkrankung vermuten lassen.
Prostatakrebs ist der bei europäischen Männern im Alter von über 50 Jahren am häufigsten auftretende Krebs.1 Mehr als 70 % der Männer haben eine Überlebenszeit von mehr als 10 Jahren nach der Diagnose.2 Gut informiert zu sein, ist eine wertvolle Waffe im Kampf gegen Krebs. Bei einer Diagnose, die so schwerwiegend wie eine Krebserkrankung ist, schulden Sie es sich selbst, informiert zu sein und so viele Krebsexperten wie erforderlich zu konsultieren, um Ihren Fall aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Schritt 1: Sie haben die Diagnose erhalten ‒ wie geht es weiter?
Sie sind damit nicht allein. Einer von acht Männern erhält im Laufe des Lebens die Diagnose Prostatakrebs.3 Jedes Jahr werden mehr als 400.000 Patienten mit Prostatakrebs diagnostiziert.4
Viele Patienten müssen ihre Diagnose zunächst verarbeiten und brauchen dafür Zeit. Viele Männer finden auch Unterstützung bei Familie, Freunden und im sozialen Umfeld. Sie können beispielsweise einer Unterstützungs- oder Interessenvertretung beitreten. Dann ist es an der Zeit, Ihr Behandlungsteam auszuwählen. Das ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie treffen müssen. Die Zusammenarbeit mit einem Expertenteam für Ihre spezifische Art von Krebs kann Ihnen bei Ihrem Entscheidungsprozess helfen und Ihnen Sicherheit geben.
Schritt 2: Es muss viel berücksichtigt werden
Bei einer Prostatakrebsbehandlung gibt es keine pauschale Herangehensweise. Sie sollten daher so viele medizinische Experten wie möglich konsultieren, um zu beurteilen, was für Sie am besten ist. Achten Sie darauf, alle Fragen und/oder Bedenken zu klären und die möglichen Nebenwirkungen zu besprechen, die mit jeder Behandlungsoption verbunden sind. Faktoren wie Alter, Krebsstadium und andere Erkrankungen sind wichtige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen.
Schritt 3: Zweite Meinung einholen
Es ist völlig in Ordnung und sogar erwünscht, dass Sie eine zweite oder dritte Meinung einholen. Mehrere Meinungen bestätigen die Diagnose, bieten eine andere Perspektive und ermöglichen gegebenenfalls andere Behandlungsoptionen, damit Sie vor Ihrer Entscheidung umfassend informiert sind. Prostatakrebs kann sehr komplex sein, und verschiedene medizinische Fachkräfte geben eventuell unterschiedliche Beurteilungen und Empfehlungen für Ihre optimale Behandlung ab.
Aktive Überwachung
Aktive Überwachung oder Abwarten und Beobachten wird häufig bei der Prostatakrebsdiagnose im Frühstadium, bei langsamer Progression, bei geringem Risiko und minimal kanzerogenem Gewebe empfohlen.
Bei der aktiven Überwachung wird der Prostatakrebs durch routinemäßige Ultraschalluntersuchungen, digitale Rektaluntersuchungen und prostataspezifische Antigen-Bluttests in Abständen von einigen Monate regelmäßig überwacht. Dabei wird überprüft, ob der Krebs Anzeichen eines Fortschreitens aufweist.
Wenn jedoch ein medizinischer Eingriff notwendig ist, sind die beiden häufigsten Behandlungsoptionen eine Operation und eine Strahlentherapie.
Operation
Eine totale oder radikale Prostatektomie, also die Entfernung der gesamten Prostata sowie von Teilen des umliegenden Gewebes, wird bei Männern, deren Krebs auf die Prostata beschränkt ist und bei denen sich die Erkrankung in einem frühen Stadium befindet, am häufigsten durchgeführt.
Mögliche Nebenwirkungen einer Prostataoperation5:
- Harninkontinenz (keine Kontrolle über den Urin)
- Erektile Dysfunktion (Impotenz, Probleme beim Bekommen oder Halten einer Erektion)
Hydrogel-Abstandhalter wird nicht bei chirurgischen Eingriffen verwendet.
Bestrahlung
Bei der Prostata-Strahlentherapie wird eine gezielte radioaktive Exposition eingesetzt, wie z. B. Hochenergie-Röntgenstrahlen, um die Krebszellen und das umgebende Gewebe abzutöten. Die Strahlung verursacht häufig unbeabsichtigte Schäden am Rektum, da nur ein sehr kleiner Abstand besteht.
Mögliche Nebenwirkungen der Strahlentherapie6:
- Darmfunktionsstörung (in Verbindung mit Durchfall, Blut im Stuhl und Rektalleckagen)
- Blasendysfunktion (häufigeres Urinieren, brennendes Gefühl beim Urinieren, Blut im Urin oder Harninkontinenz)
- Hydrogel-Abstandhalter kann das Risiko von Nebenwirkungen bei einer Strahlentherapie zur Behandlung von Prostatakrebs minimieren
Die Zeit während der Krebsbehandlung kann schwierig sein, aber die meisten Männer mit Prostatakrebs sterben nicht daran.
Literaturhinweise
1. https://www.europa-uomo.org/why-we-are-needed/ Zugriff im Juni 2022
2. Anon, 2020. Prostate cancer survival statistics. Cancer Research UK. Verfügbar unter: https://www.cancerresearchuk.org/health-professional/cancer-statistics/statistics-by-cancer-type/prostate-cancer/survival [Accessed October 8, 2020].
3. UK, P.C., About Prostate Cancer. Prostate Cancer UK. Verfügbar unter: https://prostatecanceruk.org/prostate-information/about-prostate-cancer [Accessed October 8, 2020].
4. 27-Prostate-fact-sheet.pdf (iarc.fr)
5. Key Statistics for Prostate Cancer. American Cancer Society. https://www.cancer.org/cancer/prostate-cancer/about/key-statistics.html. Zugriff am 17. 02. 2020.,
6. Surgery for Prostate Cancer. American Cancer Society. https://www.cancer.org/cancer/prostate-cancer/treating/surgery.html. Zugriff am 17. 02. 2020.
7. American Men and Prostate Cancer by the Numbers. Zero – The End of Prostate Cancer. https://zerocancer.org/learn/about-prostate-cancer/facts-statistics/. Zugriff am 17. 02. 2020.